Presse & Erfahrungsberichte 2019

Erfahrungsberichte April:

Etappenfahrt Zwenkau vom 10.04.-14.04.2019

Nach der Einrolltour im März ist die jährlich stattfindende Etappenfahrt zu den Freunden vom RV Zwenkau seit einigen Jahren der eigentliche Saisonauftakt für den RMC Schloß Neuhaus.

Aufgrund der logistischen Anforderungen beginnt die Planung und Ausarbeitung der Strecke bereits in den letzten Monaten des Vorjahres. Hierfür gebührt dem Orga Team ein großes Danke schön. Denn es ist nicht selbstverständlich immer wieder neue Strecken auszuarbeiten und passende Unterkünfte zu finden.

Am 10.04., morgens um 10.00 Uhr haben wir uns auf den Weg gemacht. Leider ist Josef kurzfristig ausgefallen, so daß wir mit 8 Aktiven gestartet sind. Die Wetterprognosen waren absolut nicht auf unserer Seite. Zwar trocken, aber ein permanent böiger und kalter Ostwind erwartete uns und machte die Fahrt nicht leichter.

Die 1. Etappe führte uns durch den Solling nach Northeim und war mit 123 km und 1.209 HM eine 1. Herausforderung und die richtige Einstimmung. Durch den Wind und max. Temperaturen von +2 Grad waren wir allerdings extrem froh als wir am Hotel „Zum Rücking“ in Northeim angekommen sind.

Das Etappenziel am 2. Tag war uns bereits aus dem letzten Jahr bekannt und hatte den großen Vorteil dass  Restaurant und Metzgerei  zum Hotel gehörten.  D.h. ankommen, duschen und unmittelbar danach kühle Getränke und deftiges Essen und alles auf kurzem Weg. Aber bis es soweit war, mußten zunächst 122 km und 790 HM bei eisiger Kälte und starkem Ostwind bewältigt werden. Auf der Etappe wurde mir dann klar, dass die gemeinsame Rückfahrt mit Dietmar und John mit dem Rad für mich nicht infrage kommt. Unklar war zu dem Zeitpunkt nur, wie komme ich nach Hause? Unsere obligatorische, längere Mittagspause haben wir im Bahnhofscafe in Sondershausen gemacht, wobei Werner, der an diesem Vormittag das Begleitfahrzeug gefahren hat, zunächst den Bahnhof und dann einen Parkplatz finden mußte.  Es kostete enorme Überwindung nach den Pausen wieder aufs Rad zu steigen, da die Temperaturen in Verbindung mit dem Wind extrem waren.

Die Wetterprognosen wurden nicht besser. Im Gegenteil, für den Samstag, RTF in Zwenkau, war sogar leichter Schneefall angesagt. Aber so weit war es ja noch nicht, denn vor uns lag ja noch die letzte und 3. Etappe von Artern nach Zwenkau mit 107 km und 624 HM. Diese Strecke führ te  in großen Teilen durch den Naturpark Saale-Unstrut und es ist beeindruckend auf welch einer Fläche dort bereits seit über 100 Jahren Wein angebaut wird. Sehenswert ist auch das Städtchen Freyburg mit seiner liebevoll restaurierten Altstadt.  Bevor es in Zwenkau zur Pension „Am Wasserturm“ ging erfolgte der obligatorische Stop in „Hennings Backhaus“ in Zwenkau / Rüssen

Am Freitagabend dann das erste Treffen mit den Radsport Freunden aus Zwenkau in geselliger Runde. Obwohl die Stimmung angesichts der Wetterprognosen für die Veranstaltung am anderen Tag etwas gedrückt war, wurde es ein netter Abend.

Leider bestätigten sich am Samstag morgen die gemachten Wetterprognosen beim Blick aus dem Hotelfenster. Leichter Schneefall und ein Teil der RMC`ler beschloß beim Frühstück nicht zu fahren. Zu Viert sind wir dann noch an den Start gegangen mit dem Ziel max. die 75èr Runde zu fahren. Mit jeder Stunde wurde das Wetter besser, die Straße trocknete ab, von oben kam nichts mehr, so daß wir spontan die 110 km gefahren sind. Leider hatten sich nur insgesamt 56 Teilnehmer angemeldet, wobei wir vom RMC das stärkste Team stellten. J)

Am Sonntag stand dann noch eine gemeinsame Fahrt mit den Radsportlern aus Zwenkau zum Start der Leipzig RTF statt. Gemeinsam haben wir im Anschluß eine Runde durch den ehemaligen Tagebau der zwischenzeitlich in ein attaktives Naherholungsgebiet umgewandelt wurde , gemacht. Leider ist diese Fahrt komplett verregnet und zum Glück konnten wir uns in den neuen Vereinsräumen des RV Zwenkau aufwärmen und wurden mit Getränken, gegrilltem und Kuchen verwöhnt. Um die Räumlichkeiten ist der Verein zu beneiden. Küche, Werkstatt, Versammlungsraum und Fitnessraum, alles da was für das gemeinsame Hobby benötigt wird.

Gegen 14.00 Uhr haben wir dann die Heimreise angetreten. Und da am Freitag bzw. Samstag Klaus, Martin und Reinhard mit dem Auto nachgekommen sind, konnten alle mit dem Auto zurück.

 

Fazit:

Eine gelungene Fahrt , unfallfrei und ohne größere Pannen bei permanent guter Laune!!!!!!!!!!!!

Gemeinsames Abfahren der RMC-Permanenten "Burg zu Burg"

                                                     ...was für ein Andrang bei der Anmeldung!
...was für ein Andrang bei der Anmeldung!

Wie schon seit langem Tradition traf man sich am Karfreitagmorgen um 10:00 Uhr zur gemeinsamen Abfahrt unserer „Burg zu Burg – Permanenten“. Wie immer eher wenig beworben trafen sich diesmal bei bestem Frühlingswetter dennoch  90, in Worten: neunzig!!, Radler, um gemeinsam einen schönen Morgen auf dem Rad zu verbringen. Gut vorbereitet vom Vorstandsteam und unterstützt durch Brigitte und Claudia, die die Verpflegung am "Schwarzen Raben" in die Hand genommen hatten (Grosser Dank! Das gibt es wirklich nur beim RMC), starteten  die Teilnehmer in vier verschiedenen Gruppen auf den Parcour. Dank vorheriger Absprachen fanden sich für jede Gruppe die passenden Guides und Unterstützer, so dass sich die Teilnehmer recht homogen auf Gruppen von ca. 20-25 Radfahrer verteilen liessen. Als günstig erwies sich auch die Tatsache, dass auf verschiedenen Wegen zum Elsener Bahnhof gefahren wurde.  So wurde geschickt  vermieden, dass sich die Gruppen ggfs. im laufenden Straßenverkehr überholen und so (unnötig) zu Verkehrsbehinderungen führen.

 

In der „schnellen“  Gruppe hatte ich ein wenig Sorge, dass es aufgrund der Gruppengröße schwierig sein könnte, die Tour sicher zu gestalten und dabei noch Spaß zu haben.  Diese Sorge erwies sich glücklicherweise als komplett unbegründet. Vielmehr war die lockere, angenehme, fast familiäre Stimmung, die auf dem Marstallgelände bei der Anmeldung zu spüren war, auch Teil des „Gruppenfeelings“.  Wir fuhren tatsächlich ziemlich zügig, die Ansagen wurden konsequent nach hinten weitergegeben und an Kreuzungen verhielten wir uns trotz des flüssigen Tempos immer defensiv. Mir hat die Gruppendisziplin sehr gefallen, da sie aus meiner Sicht ein höheres Tempo überhaupt erst ermöglicht. Bei der Verpflegung gab es schon die ersten positiven Feedbacks, ich konnte in viele glückliche Gesichter schauen – was will man mehr?

Den krönenden Abschluß in relativ großer Runde (>15 Teilnehmer aus zwei Gruppen)  feierten wir dann im „Büro“ beim 1. RMC-Becher des Jahres!  Was für ein genialer Tag! Besonders an solchen Tagen freue ich mich, dass ich Mitglied im RMC bin und dabei sein darf! 

Von: Christoph

 

PS: Bedanken möchte ich mich bei meinen Vereinskollegen Stephan und Andrzej für ihre Unterstützung, die Gruppe zu begleiten, aber auch bei Sören und Patrick für ihre „Arbeit“ [keine Sorge, die beiden machen das gerne ;-))] im Wind.

Die Flanderrundfahrt

2014 und 2015 bin ich die 130 km Runde mit dem MTB gefahren, nun wollte ich mal probieren, wie es sich mit dem Rennrad „anfühlt“, die berühmten Kopfsteinplasterpassagen unter die Räder zu nehmen. Gemeinsam mit meinem Radfreund aus Bielefeld, Markus und seinem Vereinskollegen Reiner haben wir uns schon Freitag nachmittag auf den Weg gemacht. Zu unserem grossen Erstaunen sind wir komplett stress – und staufrei durch den Ruhrpott gerutscht, einfach genial. Da unser Startort für die 174 km Runde, Oudenaarde, bereits sehr früh komplett ausgebucht war, sind wir im nahegelegenen Gent für unglaubliche 23,07 Euro! zu Dritt untergekommen. Für Reiner und Markus war es das 1. Mal, so dass eine gewisse Grundnervösität am frühen Morgen nicht zu verbergen war. 

Dank toller Organisation seitens des Veranstalters war aber sowohl die Zuwegung mit dem Auto als auch das Abholen der Registrierungsunterlagen sowie der eigentliche Start kein Problem. In Anbetracht der unglaublich vielen Starter kam allerdings auch bei mir ein gewisses „Gänsehautfeeling“ auf. Die ersten Kilometer gestalteten wir zügig, indem wir uns einer entsprechenden 4-6 er Gruppe anschlossen, das klappte ganz prima. Die ersten Anstiege liessen auch gar nicht so lange auf sich warten, so dass „Flandern-Feeling“ schon sehr früh deutlichst spürbar war, es rappelt einfach alles gnadenlos! Ob sich die breiteren Reifen (32er) mit 5 Bar positiv ausgewirkt haben, vermag ich nicht zu beurteilen, da ich ja keinen Vergleich hatte. Mit den MTB - Fahrten vor Jahren hatte es allerdings nichts zu tun, das waren aus heutiger Sicht Fahrten auf dem Sofa!

                               Nachdem wir im Vorfeld viel darüber gescherzt hatten, wer wieviel „Führungsabeit“ leisten solle, hatte ich wohl verloren, als ich erwähnte, dass Führung fahren doch keine Arbeit sondern Freude sei. Nun gut – dann durfte ich halt vieeel Freude habe….. Ich fühlte mich gut, also warum nicht? Reiner als Neuling machte aus meiner Sicht alles richtig, hielt sich passend zurück und war an allen!  Anstiegen immer in unserer Nähe, je länger die Fahrt dauerte, desto weiter vorne! Da das Wetter es gut mit uns meinte und der gesamte Parcour trocken war, konnten wir tatsächlich die gesamten Anstiege ohne wegrutschendes Hinterrad bewältigen. Zusätzlich war uns das Glück hold, dass wir auf den schmalen Wegen immer wieder die Lücken zwischen denjenigen fanden, die zunehmend erschöpft per Pedes die Anstiege erklommen. So konnten wir tatsächlich die berühmt-berüchtigten Schafrichter des Profirennens wie den Koppenberg, die Muur von Geraardsbergen, de Oude Kwaremont und den Paterberg  - alles wirklich fiese Anstiege mit bis zu 20% Steigung – fahrend bewältigen - Hammer!!

Die Verpflegungen boten alles, was das Herz begehrt: Den von mir so geliebten Lebkuchen/Honigkuchen, die Sirup-Waffeln, Riegel, Bananen, Nussmischungen, Orangen, usw. usw. Da blieb wirklich kein Wunsch offen. Zudem waren die Zeitpunkte der Verpflegungsstellen gut gewählt und zum Ende hin war der Abstand zwischen den einzelnen „Schlemmerorten“ nur noch 15-20 km, perfekt. Besonders erwähnenswert ist auch die gut organiserte Verkehrsführung. Den größten Teil der Strecke bewegt man sich auf Wegen, die wir bei uns als Wirtschaftswege bezeichnen würden. Immer dann, wenn eine größere Strasse zu kreuzen war, gab es eine Verkehrsregelung, die diesen Vorgang absolut sicher gestaltete. Wenn man länger entlang einer grösseren Strasse fuhr, musste man die Radwege benutzen. Das reduzierte zwangsläufig das Tempo, bot aber eben auch die Möglichkeit, sich ein bisschen zu erholen.

Nachdem ich am Anfang doch relativ viel investiert hatte, musste ich nach Zweidrittel der Strecke doch ein wenig auf „meine Körner“ achten. Doch die Woge der Begeisterung und das Gesamtambiente, welches durch die belgischen Fans geschaffen wird, lassen einen die kleinen Schmerzspitzen schnell vergessen. Kaum war der letzte Anstieg geschafft, ging es gleich im Eiltempo die letzten 15 km Richtung Ziel – da wurde nochmal richtig Tempo gebolzt! Im Ziel war das Glück komplett, auch weil wir trotz des schwierigen Parcours und der vielen Teilnehmer sowohl von Defekten als auch von gefährlichen Situationen verschont geblieben waren. Eine tolle Erfahrung!

Christoph

Wem der Text immer noch nicht lang genug war, der kann hier noch ein bisschen zur Geschichte, zur Strecke und zur Bedeutung dieses Events erfahren:

Die „Ronde van Vlaanderen“ ist das populärste Eintagesrennen Belgiens. Sie wird zu den Klassikern und den fünf sogenannten Monumenten des Radsports gezählt. Sie  findet jährlich seit 1913 Anfang April statt, genau eine Woche vor Paris–Roubaix.

Am Anfang wenig erfolgreich und durch den Ersten Weltkrieg unterbrochen, wurde sie in den 1920er und 1930er Jahren populärer. Während bis in die 1950er Jahre hinein aufgrund des unzureichenden Straßenausbaus in Flandern ungefähr die Hälfte der Strecke aus nicht-asphaltierten Wegen bestand, führt heute die längste Strecke mit Start in Antwerpen über 229 km und 17 sog. „Hellingen“. Nach Start in relativ flachem Terrain werden auch die Hobbyradler durch die hügelige Gegend der so genannten „Flämischen Ardennen“, oft auf engen Wegen und über kurze, steile Anstiege, eben den sog. Hellingen von meist nicht mehr als zwei Kilometer Länge und 60–100 Meter Höhenunterschied, aber bis über 20 Prozent Steigung geführt. Die „Kasseien“ (flämisch für Kopfsteinpflaster) fallen bei der Ronde regelmäßig mit den „Hellingen“ zusammen, was die Anstiege umso schwieriger macht. Nach diversen kleinen Ziel- und Startortveränderungen sind heute alle „klassischen, berühmten Anstiege“, wie z.B. die "Muur von Geraardsbergen, der Oude Kwaremont, sowie der Koppen- und der Paterberg  auch für die Jedermäner zu absolvieren.

                                 Heute ist die „Ronde“ das wichtigste Rennen in Flandern und zusammen mit Lüttich–Bastogne–Lüttich und dem Flèche Wallonne das wichtigste in Belgien. Seit ca. 10 Jahren wird einen Tag vor dem Rennen der Profis Hobbyradlern die Chance gegeben, die Strecke zu befahren. Und das so erfolgreich, dass in den letzten Jahren jeweils ca. 16000 Starter auf vier verschieden langen Strecken zu verzeichnen waren – ein gigantisches, hervorragend organisiertes belgisches Volksfest! Der Spitzname des Rennens ist „Vlaanderens mooiste“ (das Schönste von Flandern) dieser ist aber – ehrlich gesagt – mehr dem Ambiente, welches die zahllosen radbegeisterten flämischen Fans kreieren, als dem Parcour selbst geschuldet.

Erfahrungsberichte März:

Mallorca, Rad fahren der besonderen Art.

Endlich war es soweit als am 18.03.2019 alle Beteiligten in diesem Jahr in Can Picafort eingetroffenen waren und jeder das Equipment startklar hatte. Gleich ging es mit der ersten größeren Gruppe auf Tour Richtung Petra, Randa und Inca. Das erste Mal genießen der schönen mallorquinischen Landschaft  mit tollen Ortsdurchfahrten und den ersten Höhenmetern zwischen vielen Radsportbegeisterten. Auch wenn das Wetter an den ersten beiden Tagen etwas suboptimal war, so haben sich immer passende Gruppen zusammen gefunden,um die passenden Touren ab zufahren und das Beste aus dem jeweiligen Tag herauszukitzeln. 

In der Gruppe von Stephan und Christoph, bei der ich unter anderem mit gefahren bin, sei besonders hervor zu heben mit welchem Engagement, vielen Ideen und den ganzen Erfahrungen, sie sich eingebracht haben, um das Beste für den jeweiligen Tag und die ganze Gruppe heraus zu holen. So wurden klasse Touren gefahren nach Ermita de Betlem, Sant Salvador, Sa Calobra oder nach St.Maria mit Einkehren in bekannten oder Geheimtipp Kaffee's zum leckeren Kaffee und Kuchen bei tollem Wetter.

Aber auch sehr anspruchsvolle Streckenprofile wie z.B. die 145 km über Orient, Col de Soller und Puig Major oder auch den Küstenklassiker mit 230 km haben wir nicht auslassen wollen -  für mich schöne Herausforderungen mit atemberaubenden Momenten und grandiosem Panorama. Zudem konnte ich aber auch noch einiges von Christoph und Stephan dazu lernen, sei es wie man sich "seine Körner" vernünftig einteilt, oder die passende Bergauf-Sitztechnik bis hin zu der richtigen Radhosenanziehtechnik :-) , wobei das Letzte eher mein persönliches Dilemma war. So blieben dank der guten Tipps, richtiger Krafteinteilung und viel in der Komfortzone fahren (Windschattenfahren)  noch ein paar Körner über für den nicht müde werdenden Gorilla und somit für den einen oder anderen Spaß bei den letzten paar Kilometern.

 

Insgesamt war das ein beeindruckender, schöner Sporturlaub. Und das macht den RMC so besonders, dass egal wie alt, stark oder ambitioniert man ist, man sich passend zusammen findet, auf einander Rücksicht nimmt und gemeinsam tolle Touren und Momente erlebt.

 

Ich freue mich schon riesig auf das nächste Mal.

 

Andrzej Jankowski

Mallorca 2019: Aus der Sicht eines in die Jahre gekommenden Radlers

Meinen Bericht möchte ich mit einem Zitat beginnen, um die von einigen empfundene Ungeduld zu erklären.

 

Zeit

 

„Wir haben keine Macht über die Zeit. Das Einzige was wir tun können, wir können ihr einen Sinn geben.“

 

Und auf Mallorca, zudem noch bei schönstem Wetter ist Rennrad fahren das sinnvollste was man tun kann.  Und da unsere Zeit und die Zeit auf Malle endlich war, sollte auch keine Zeit verschwendet werden.

Die Basics für eine schöne Zeit mit tollen Radtouren war  gegeben. Wetter, Hotel, die Mieträder, alles war perfekt. Nach den positiven Erfahrungen aus 2018 mit 5 Teilnehmern war ich sehr gespannt, wie die große Gruppe von 18 Teilnehmern, die vom Anspruch, Alter etc. nicht unterschiedlicher sein konnte, funktionieren würde. Aber alle Befürchtungen, wenn es welche gegeben hat, waren komplett unbegründet.  Die Tage verliefen angenehm entspannt und ganz schnell hatten sich Gruppen gefunden die von den Interessen und der Leistung perfekt zusammen passten.

Einzig beim Ausfahren des „Selva Pokals“  war der Generationskonflikt unübersehbar. Nachdem ich als Vorjahressieger aufgrund fehlender Unterstützung und falscher Taktik mit großem Abstand nach dem Sieger Frederik das Ziel erreichte wurde weder auf meine körperliche noch mentale Verfassung Rücksicht genommen und mir bereits vor der Zieldurchfahrt jede weitere Unterstützung in den nächsten Jahren aufgekündigt.

Ansonsten waren die Tage auf der Insel geprägt von wunderschönen Touren, wobei keines der markanten Ziele ausgelassen wurde. Ob Randa, San Salvador, Ermita de Betlem, Cap Formentor, selbst der Puig Major und Sa Calobra wurden unter die Räder genommen. Und trotz allem blieb immer noch Zeit für einen Mandelkuchen auf dem Marktplatz in Petra oder, ein absoluter Tipp, im Café Sa Sini in Santa Maria. Die größte Kuchenauswahl und ein angenehmes Ambiente. An dieser Stelle ein dickes Danke schön an alle die geguidet haben, ganz besonders an Andreas. Selbst der Track von Thomas, der in einigen Passagen nach einem Mountain Bike geschrien hat, hat wahnsinnig Spaß gemacht und bleibt bei allen beteiligten hängen.  Und besonders positiv bleibt hängen, dass  alle Touren unfallfrei geblieben sind.

Die Erkenntnis die ich in diesem Jahr gewonnen habe ist, dass die Entfernungen zwischen den Orten immer größer werden und das Tramuntana Gebirge jedes Jahr an Höhe gewinnt.  Und deshalb werde ich auch nicht mehr die Runde von Christoph, Andrzej und Stefan fahren können die gut 230 km im Gebirge unterwegs waren. Das hätte ich bei meinem ersten Radurlaub 1999 auf der Insel tun müssen, als die Berge deutlich kleiner  und der Puig de Major  ein geklonter Bauernkamp war.

Ich persönlich freue mich auf das nächste Mal und bin sicher es werden sich wieder nette Gruppen finden und wir werden wieder neue Wege und Sehenswürdigkeiten entdecken.

 

Bernhard Dirkschnieder

Mallorca 2019:  Reisebericht eines "Neulings"

Während die ersten drei Teilnehmer der Reisegruppe bereits auf Mallorca angekommen waren, haben sich zwei verrückte Teilnehmer aus dem schönen Lipperland auf den Weg nach Düsseldorf begeben, um als Einzige von dort aus nach Mallorca zu fliegen. Da der Flug allerdings bereits morgens um 5:00 Uhr ging, hieß dies eine Nacht ohne richtigen Schlaf auf dem Flughafen zu verbringen. Angekommen auf Mallorca und in Ca‘n Picafort haben sie sich mit einem Müsliriegel gestärkt und sind auf ihre Einrolltour gestartet, um die anderen drei Kammeradinnen und Kammeraden zu suchen. Nachdem diese während eines Regenschauers gefunden wurden, ging es zusammen von Port de Pollensa zurück nach Ca‘n Picafort.

 

Die erste gemeinsame Tour – zusammen mit dem Großteil der Reisegruppe – gab es dann am nächsten Tag. Einen Tag später sind dann erstmals drei Gruppen gestartet. Eine von diesen Gruppen sah auf dem Gipfel vom Berg bei Petra das Unheil der schwarzen Wolken kommen. Unten in Petra wieder angekommen, wurde sich dann bei leichtem Regen untergestellt, bis jemand meinte „Lass uns doch in ein Café“. Just in diesem Moment meinte es Petrus sehr gut mit uns und übergoss uns mit allem, was er zu bieten hatte. Während wir uns im Café wieder aufwärmten, haben wir die zweite Gruppe getroffen, welche komischerweise trocken in Petra angekommen ist. In diesem Café gab es Kaffee und leckeren Mandelkuchen, welcher uns Energie für die Rückfahrt gab. Auf dem Rückweg zum Hotel dann das gleiche Spiel. Die bereits durchnässte Truppe hat den nächsten starken Regenschauer abbekommen und die andere Gruppe kam wieder trocken davon. Das muss wohl Schicksal gewesen sein oder einfach an Thomas gelegen haben, der den Regen magisch anzieht.

 

Die nächsten Tage wurde das Wetter dann von Tag zu Tag immer besser. Sodass zum Beispiel das Cap Formentor bei wunderbaren Frühlingswetter angeradelt und man sogar etwas braun beziehungsweise rot werden konnte.

 

Auch in diesem Jahr wurde wieder der Selva-Pokal ausgefahren, welcher von Freddy "the Selva-King" gewonnen wurde. Vorjahressieger Bernhard „Senior“ Dirkschnieder hatte dieses Jahr keine Chance zur Titelverteidigung. Woraufhin ihm sein Teamchef und sämtliche Sponsoren die Unterstützung für das kommende Jahr abgekündigt haben. Man muss nun abwarten, ob dies das Ende seiner ruhmreichen Karriere sein wird. Bei den Frauen gewann Doris den Pokal, wobei sie ihren Konkurrentinnen keine Chance ließ.

 

Insgesamt kann die Zeit als erfolgreich bewertet werden. Es wurden tolle Orte erradelt (mit vielen Höhenmetern) und neue Erfahrungen gesammelt, sowie der Mandelkuchen in vielen Varianten getestet und mit dem Stiftung Warentest-Urteil „sehr gut“ bewertet. Nach meinem ersten Mallorca-Trainingslager kann ich nur sagen: Weiter geht’s im nächsten Jahr!!!

 

Matthias Sand 

Einrolltour 2019

Unter Punkt 13.2 in der Generalausschreibung des BDR steht!

„Die RTF Saison für 2019 wird auf den Zeitraum 9. März 2019 bis 13. Oktober 2019 festgelegt"

Ihr seht (bzw. lest) der 9.März 2019 ist erst ein paar Tage hin. Traditionell veranstalten wir vom RMC immer zum Start der RTF Saison unsere Einrolltour. Vor Jahren ergab sich eher zufällig das Konzept, welches vorsieht eine kleine Strecke zu einem “warmen“ Ort zu fahren, um es sich dort bei Kaffee und Kuchen gut gehen zu lassen. Viele Gespräche dabei sind inhaltlich der persönlichen Zielsetzung für Jahr 2019 geschuldet, aber auch das einfache “Hallo wie geht’s es dir“ sind Themen, die zum Kaffee und Kuchen passen.

Naja, das Wetter war am Samstag den 16. März 2019 nicht das allerbeste! Trotzdem fanden sich 7 wetterfeste RMC ‘ler (und zwei Hobbyfotografen) um 13:00 Uhr am Schloß ein um die Einrolltour 2019, die diesmal von Walter Kelliger organisiert worden war, unter die Räder zu nehmen. Im Bauernhofcafe Kapellenhof bei Etteln fanden sich weitere 5  RMC‘ler ein, um den dortigen Kaffee und die „Gewittertorte“ zu genießen.  

Alles in allem war es ein gelungerter Auftakt für unseren Saisonstart 2019. Die Bilder sagen wie schon des Öfteren gehört „mehr als tausend Worte“.

 

Zum Schluss bleibt eins:

Eine erfolgreiche Saison wünsche ich uns allen. Auf das jeder Mann und jede Frau sein persönliches Ziel erradelt.

 

Ich  wünsche mir für uns alle eine unfallfreie RTF-Zeit in diesem Jahr !

In diesem Sinne, bis die Tage beim Schloßtreff oder auf den vielen RTF‘s in 2019.

 

Martin Klösener

Presseberichte Januar:

Jahreshauptversammlung des RMC Schloß Neuhaus mit Vorstandwahlen , Ehrungen und viel Lust auf die neue Saison

Die Jahreshauptversammlung am vergangenen Freitag im Landgasthaus Jägerkrug in Elsen war für den Rad- und Motorsportclub RMC Schloß Neuhaus der organisatorische Auftakt zur Radsportsaison 2019. Da war es für unser Mitglied Bernd Potthoff, NRW Präsident und in OWL 1. Vorsitzender trotz Terminkollisionen selbstverständlich, ein Grußwort an den RMC-Schloß-Neuhaus zu richten. Er freute sich gerade aus Sicht des Radsportverbandes über die gute und solide Vereinsarbeit an der Basis, die in Zeiten vieler konkurrierender Freizeitangebote und hohem beruflichen Arbeitsdruck der Mitglieder und ehrenamtlichen Helfer besonders wertzuschätzen sei. 

 

„ Mit der Jahreshauptversammlung haben wir heute eine Veranstaltung vor uns, die auf den ersten Blick so trocken daherkommt wie der letzte Sommer“, so der 1. Vorsitzende Martin Klösener zur Eröffnung der Versammlung. Doch trocken war der Stoff keinesfalls, denn mindestens auf den zweiten Blick  floss der Schweiß noch aus den Jahresberichten der Fachwarte.

 

So berichtete Bernhard Dirkschnieder als RTF-Fachwart von den vielen RTF's der vergangenen Saison, auf denen die Sportler des Vereins insgesamt 78460 Kilometer unter den Reifen hatten. Für diese Wertungskilometer nahmen sie an 68 Sportveranstaltungen im gesamten Bundesgebiet mit durchschnittlich sieben Mannschaftskollegen teil, „es gab also eigentlich kein Wochenende im vergangenen Jahr, an dem die Mannschaft des RMC nicht auf dem Rad unterwegs war“ so Bernhard Dirkschnieder. Besonders in Erinnerung blieb ein kurzweiliges RTF-Radsportwochenende in Werne, die Etappenfahrt zur RTF nach Leipzig sowie die Teilnahme am 24-Stunden-Rennen Rad am Ring auf der Autorennstrecke des Nürnburgringes.

Da in der kommenden Saison im Bereich der sogenannten RTF-Permanenten  die Aatalrunde mit 77 Kilometern und 676 Höhenmetern die Viaduktschleife ersetzt, wurde die Nutzung dieser Veranstaltungen ausgewertet. Bernhard Dirkschnieder berichtete, dass außerhalb geführter Runden die Burgenpermanente in 2018 von 32 Einzelfahrern und die Viaduktschleife von 48 Teilnehmern gefahren wurde.

Auch die Ausrichtung der Libori-RTF war für ihn ein Berichtsthema, jedoch eines „ganz ohne Plattfuß“. Die traditionell gut organisierte Veranstaltung und „das Aushängeschild“ des RMC kommentierte er gewohnt selbstironisch mit den Worten: „Ich hatte schon Respekt vor dieser für mich ersten Organisation der Libori-RTF. Aber sie steht traditionell auf einem sehr soliden Organisationsfundament und selbst ich konnte nicht verhindern, dass die Veranstaltung gut geklappt hat.“

 

Auch die CTF-Fachwartin Susanne Temme berichtete vom guten Gelingen des zweiten Aushängeschildes des RMC, der Egge-CTF. Die Stimmung war durchweg sehr gut, alle Teilnehmer, gerade auch die Jugendlichen, hatten großen Spaß an der Strecke und dem Radsportfeeling drumherum. „Wir hatten ein super Wetter, da wurden nicht einmal die Räder dreckig und das war einigen wohl zu wenig, so dass sie lieber Rennrad fuhren. Für diese war Mountainbiken wohl mehr ein Schlecht-Wetter-Sport“, so  Susanne Temme. Dass das Jahr auf dem MTB so ausgehen würde, war am Jahresanfang überhaupt nicht abzusehen. Da war das Wetter so schlecht, dass selbst die Schlechtwetterbiker nicht fahren konnten. Sturmtief Frederike machte lange Zeit die Wälder dicht und warf den Bikern Knüppel vor die Räder.

 

Auch einen Knüppel, hier aber voller Grippeviren, wurde dem Kassierer Josef Sonntag vor die Füße geworfen. Seinen Bericht konnte er gerade noch verfassen, doch das Verlesen des Berichtes am Abend musste er schon dem 1. Vorsitzenden Martin Klösener überlassen, hatten die Viren doch in kürzester Zeit ganze Arbeit geleistet. Gleichwohl konnten sie an der positiven finanziellen Gesamtleistung des Jahres nichts ändern, so dass der RMC finanziell sicher ausgestattet und gut geimpft in die Zukunft blicken kann. Die Versammlung freute sich sehr über die solide Kassenführung ihres Kassierers und hoffte, dass er schon genesen sein möge, bevor er diese Genesungswünsche in der Zeitung liest.

 

Rene Reinsberg berichtete als Medienfachwart insbesondere von der aktiven Nutzung der Homepage. Mit etwa 50.000 Aufrufen im Jahr sei die Nutzung gleichbleibend gut. Auffallend sei mit 30 Prozent  der Anteil der Nutzung über Mobilgeräte und die Nutzung zu Zeiten der Libori-RTF und Egge CTF, hier läge die Nutzung teilweise beim achtfachen des üblich Monatsdurchschnitts.

 

Erfolgreiche Vereinsarbeit ist nur mit motivierten Mitgliedern möglich. So ehrte die Versammlung für die 10-jährige Mitgliedschaft Frederik Schöder, auf eine 20-jährige Mitgliedschaft kann Willi Hoppe zurückblicken und auf eine 30-jährige Mitgliedschaft Jürgen Finke, Reinhard Heile und Kurt Göbel. 40 Jahre Vereinsmitglied ist Günter Weik und 50 Jahre ist es her, dass Heinz Eikel Mitglied wurde. Er wurde für seine Vereinstreue zum Ehrenmitglied ernannt. Der Verein hat heute 107 Mitglieder.

 

Nach derlei positiven Berichten war die Wahl des neuen Vorstandes keine wirkliche Herausforderung für den RMC. Allein im Bereich des MTB versucht sich der RMC an einer Neuorganisation. „Viele Prozesse im MTB-Bereich geschehen in gleichen Abläufen wie bei anderen Vereinsveranstaltungen. Im noch jungen Bereich der Organisation der CTF wollen wir versuchen, diese Abläufe in bestehende einzubinden und so weniger personalintensiv zu gestalten“, sagte der 1. Vorsitzende Martin Klösener. Bei der Organisation der Libori-RTF habe der Verein in diesem Bereich gute Erfahrungen gemacht, so Martin Klösener weiter. Den ausscheidenden Vorstandsmitgliedern Susanne Temme, Rainer Müller und Jörg Wilde, die sich aus beruflichen wie persönlichen Gründen nicht zur Wiederwahl stellen konnten, dankte der 1. Vorsitzende Martin Klösener für ihre engagierte Arbeit im Vorstand mit einer kleinen Anerkennung, „die sicher keine Gegenleistung für den geleisteten Einsatz sein soll, denn die Gegenleistung allein ist unser gemeinsamer Erfolg“, so Martin Klösener vor der Neuwahl des Vorstandes.

 

Das Vorstandsteam um den geschäftsführenden Vorstand Martin Klösener (1. Vorsitzender), Willi Hoppe (2. Vorsitzender) und Josef Sonntag (Kassierer) besteht nun aus Brigitte Heinzel (Schriftführung), Bernhard Dirkschnieder (RTF-Fachwart) und Rene Reinsberg (Fachwart Medien) sowie  Manfred Bergbauer, Klaus Hoffmann, Klaus Mücke-Klein und Walter Kelliger (Beisitzer). „Mit diesem Team sind wir erneut gut aufgestellt, um auch in der kommenden Saison erfolgreich zu sein “, freut sich der 1. Vorsitzende Martin Klösener nach der Wahl auf die weitere Zusammenarbeit. 

47 Auszeichnungen oder Wertungskarten konnte Bernhard Dirschnieder an die erfolgreichen Fahrer des RMC ausgeben. In diesem Jahr gehörte zur Auszeichnung durch den Bund Deutscher Radfahrer ein Schlüsselanhänger für Radsportler. Ein gutes Symbol dafür, dass „der Schlüssel zu Allem wohl irgendwie mit dem Radsport zu tun haben muss“ witzelte Bernhard Dirkschnieder bei der Übereichung der Ehrungen. Zudem wurden die Urkunden in Gold und in Bronze zum Deutschen Radsportabzeichen an diejenigen mit ausgegeben, die ihre Leistung hier dokumentieren ließen.

 

 

Den Blick nach vorne richtete der 1. Vorsitzende Martin Klösener bei der Vorstellung der aktuellen Termine für 2019. „Die Libori-RTF und die Egge CTF sind sicher wieder unsere wichtigsten Veranstaltungen, unser Fundament bleiben aber natürlich unsere gemeinsamen Ausfahrten und Trainingstermine. Sie sind die Basis  für das gemeinsame Tun in unserem Verein“ schloss Martin Klösener seinen Ausblick und fügte an, man solle sich schon mal auf die Einrolltour am 16.März 2019 einstellen und das Rad putzen, zu Beginn der Saison seien die Augen noch besonders kritisch.

Der neue Vorstand im Bild v.l.: Martin Klösener Walter Kelliger, Brigitte Heinzel, Manfred Bergbauer, Bernhard Dirkschnieder, Klaus Hoffmann, Klaus Mücke-Klein, Willi Hoppe.  Rene Reinsberg, Josef Sonntag (fehlt krankheitsbedingt)

 

Photo von Thomas Kirchhoff

 

 

Text von Gregor, der  sich gleichzeitig mit diesem  für ihn letzten RMC-Bericht bei allen LeserInnen seiner Presseberichte für deren Neugier und Geduld beim Lesen bedankt. Sein Umzug ins Münsterland ist der Grund. Er sagt. „Aus der Ferne schreibt' es sich schlechter, vor Ort trocknet die Tinte einfach nicht so schnell. Internet-Tinte kann eben nicht alles.“

Jahreshauptversammlung des RMC 2019 am kommenden Freitag

Die Zeiten, in denen RadsportlerInnen wieder Schatten werfen, wollen gut vorbereitet sein

Zur Jahreshauptversammlung des Rad- und Motorsportclubs 1954 Schloß Neuhaus e.V. lädt der 1. Vorsitzende Martin Klösener alle Mitglieder herzlich ein. Die am kommenden Freitag, den 18. Januar 2019 um 19.30 Uhr im Landgasthaus Jägerkrug  in Elsen beginnende Versammlung richtet mit den Berichten aus den Geschäftsberichten den Blick noch einmal auf das vergangene Jahr.

Gleichzeitig  wird mit so wichtigen Tagesordnungspunkten wie Vorstandswahlen und Jahresplanung in das 65. Geburtsjahr des Vereins gestartet.

 

Im Rahmen  der Versammlung  werden auch die Wertungskarten für die neue Radsaison und die Ehrungen des Bundes Deutscher für die aktiven Radfahrer ausgegeben.

 

Alle Mitglieder sind nochmals herzlich zu dieser Versammlung eingeladen, gilt es doch neben den Regularien vor allem auch  noch einmal den geselligen Charakter außerhalb des Rennradsattels zu unterstreichen.

 

Mehr zum RMC Schloß Neuhaus unter www.rmc-schloss-neuhaus.de

 

Erfahrungsbericht Dezember 2018

BRM200 Boekelo-Tecklenburg

Die Strecke: Boekelo - Tecklenburg - Boekelo
Die Strecke: Boekelo - Tecklenburg - Boekelo

Im Winter kann man nicht Rennrad fahren!

Das habe ich auch lange geglaubt. Aber zum einem gibt es den Klimawandel und zum anderen kennen offenbar nicht alle diese Theorie! 

So wurde denn auch dieses Jahr wieder ein 200er Brevet in Boekelo (nahe Enschede, Niederlande) ausgerichtet.

Und dieses Jahr waren auch drei Paderborner Vereine dort vertreten: Michael vom Radtreff Borchen, Martin aus Hövelhof und mit meiner Wenigkeit auch der RMC. Jan komplettierte das Quartett. Kein Paderborner, aber über Rennrad-News verabredeten wir beide uns, weite Teile der An- und Abfahrt gemeinsam unter die Räder zu nehmen.

Sonnenuntergang ab 14:00 Uhr?
Sonnenuntergang ab 14:00 Uhr?

Am 27.12. trafen wir uns gegen 11:00 Uhr in Thüle; gemütlich rollten wir beide mit diversen Kaffeepäuschen nach Boekelo. Als erfahrener Randonneur konnte Jan von diversen Brevets im In- und Ausland berichten. Vermutlich leuchteten dabei meine Augen wie die eines kleines Jungen, dem abends vor dem Schlafengehen von beeindruckenden Abenteuern in fernen Ländern erzählt wird.

Vielleicht eine kurze Erklärung zu den Begriffen:

Brevet: französisch „Prüfung“ - vergleichbar mit einer RTF nur ohne Ausschilderung und um die Verpflegung kümmert man sich selbst. Die Strecken beginnen mit 200 / 300 / 400 600 km. Es gibt aber auch Brevets mit vierstelliger km Zahl. Zu den bekanntesten gehört Paris-Brest-Paris (1200 km in maximal 90 Stunden). PBP findet alle vier Jahre statt und für 2019 werden über 6000 Teilnehmer erwartet

 

Randonneur: ebenfalls französisch „Wanderer“ - ein Brevetfahrer

Jan und ich absolvierten die insgesamt über 500 km in drei Tagen. - Das kann man aber deutlich toppen:

 

Seit einiger Zeit wird z. B. über Strava gehypt, 500 km zwischen den Feiertagen zu fahren. Und die ganz Harten machen das „in one go“ - an einem Stück!!!! Michael und Martin gehören zu dieser besonderen Gattung. 

Kommentar von Michael: "Glühwürmchen-Alarm" ;-)
Kommentar von Michael: "Glühwürmchen-Alarm" ;-)

Als ich am 28.12. morgens zum Start in Boekelo erschien, hatten die beiden schon ca. 170 km in den Beinen! Dadurch fiel es mir natürlich deutlich leichter, mit ihnen mitzuhalten und auch meinen Anteil an Führungsarbeit zu übernehmen.

Die Strecke war eigentlich flach. Aber wie das so mit dem „eigentlich“ ist: Zur Hälfte der Strecke, kurz vor der Kontrolle in Tecklenburg kamen dann doch noch ein paar Höhenmeter. Locker wegtreten – die Kontrolle ist ja in einer Bäckerei. Da gibt es lecker Latte Macchiato, Brötchen, etc…

Ein Schild: Tecklenburg noch 3 km. Hunger! Langsam sind die Speicher doch leer.

NEEEE, so einen Hügel hätte ich aber jetzt gar nicht gebraucht. Oben kurz warten, bis alle wieder zusammen sind. Kleine Abfahrt. Wieso kommt denn hier noch mal eine Rampe???? Das tut weh!

Und dann die Bäckerei – Jubel! Aufwärmen und Schlemmen war jetzt erst mal angesagt!

In relativ kurzem Abstand schlugen geschätzt 75 Randoneure in der Bäckerei auf. Heuschreckenschwarm! Fast alles leergeputzt!

Respekt an die vier Damen hinter der Theke, die das gut hinbekommen haben und dabei immer ein Lachen auf den Lippen hatten!

Weiter ging es.

 

Unglücklicherweise gab es auch noch einen Unfall: Unsere Gruppe überholte einen Einzelfahrer. Er wollte vom Radweg auf die Straße wechseln und sich uns anschließen. Dabei hat er einen von oben kommenden, schnellen Radfahrer übersehen. Keine Chance auszuweichen! Heftiger Zusammenstoß!!! Hilfe!!! Das sieht schlimm aus!!!! Die stehen alleine nicht wieder auf!!!! Überraschung und vor allem Erleichterung waren groß, als beide wieder unversehrt aufstanden. „Nur“ ein Rad fahruntauglich; der Randoneur konnte (trotz Acht und Schaltproblemen) sogar seine Fahrt fortsetzten. Über die Schuldfrage haben die beiden sich sehr schnell verständigt. Nachdem geklärt war, dass wir nicht weiter helfen konnten, setzen wir uns wieder in Bewegung.

Dieser Vorfall hat allerdings meine Aversion gegen schnelle Abfahrten auf schmalen Radwegen bestätigt. Bergauf sehr gerne -  aber auf Radwegen muss man immer mit Fußgängern, Kindern, Hunden, etc. rechnen. Bei höheren Geschwindigkeiten ziehe ich eindeutig die Straße vor. 

Die dritte und letzte war eine freie Kontrolle: Irgendwo im Ort einen Stempel holen. Etliche von uns spielten wieder das Heuschreckenspiel in einer Bäckerei. Die waren einen solchen Andrang definitiv nicht gewohnt!

Dank belebendem Kaffee und Kuchen verliefen (meine) letzten km entspannt.

 

In Boekelo angekommen, gab es auch warme Küche. Frisch gestärkt, machten sich Michael und Martin auf den Rückweg. Gegen halb fünf morgens durften sie dann auch Dusche und Bett in Paderborn genießen.

Unser Rückweg am nächsten Tag verlief ruhig. Ab Warendorf konnte ich mich davon überzeugen, dass meine 9 Liter Satteltasche auch einem starken Platzregen standhält.

 

Mein Fazit: Eine tolle Veranstaltung und mit angemessener Kleidung / Ausrüstung kann man immer Rennrad fahren (solange es nicht glatt ist).

 

Hat Spaß gemacht!

 

BM

 

P. S.: Danke an Michael („Zimbo“) für die meisten der Bilder!

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